Ernährungspyramide 2.0

Verträgliche Ernährung für uns und unseren Planeten

Alles, was wir essen, hat Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Gesundheit, aber auch auf Umwelt und Klima. So sind Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion für bis zu 37% der gesamten Treibhausgas-Emissionen und für ca. 80% der Regenwaldabholzung verantwortlich. Diese hohen Zahlen kommen vor allem durch den hohen Fleischkonsum zustande. Allein in Österreich isst jede Person durchschnittlich 59 kg Fleisch pro Jahr. Damit liegen wir im europäischen und weltweiten Spitzenfeld!

Selbst nach der aktuellen Ernährungspyramide des Gesundheitsministeriums ist das die 3-fache Menge dessen, was aus gesundheitlichen Gründen empfohlen wird.

WWF-Studie

Eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien wurde vom WWF in Auftrag gegeben, die die Grundlage für die Ernährungspyramide 2.0 bildet. Sie zeigt die ernährungsphysiologischen Empfehlungen für Menschen und geht zusätzlich auf die ökologische Verträglichkeit ein. Den größten Unterschied macht der Konsum tierischer Lebensmittel aus. Fleisch und Milchprodukte belasten im Produktionszyklus mit den hohen Treibhausgas-Emissionen, dem Verlust biologischer Vielfalt, den massiven Flächenbedarf und Überdüngung die Ressourcen der Erde und somit unsere Lebensgrundlage.

Wer sich daher nicht für eine Ernährung ohne tierische Produkte entscheiden kann, aber sich dennoch etwas klimafreundlicher ernähren möchte, der kann sich an der Ernährungspyramide 2.0 orientieren.

Aktuelle Ernährungspyramide versus Ernährungspyramide 2.0

Die Empfehlungen der aktuellen österreichischen Ernährungspyramide richten sich danach, welche Art und Menge an verschiedenen Lebensmitteln der Gesundheit guttun. Sie berücksichtigt jedoch nicht die Auswirkungen auf Umwelt und Klima, und somit auf die Gesundheit unseres Planeten. Doch nur eine gesunde Erde kann uns langfristig mit fruchtbaren Böden, Sauerstoff, einem angenehmen Klima, Grund- und Rohstoffen, und vielem mehr versorgen.

Empfehlungen der Ernährungspyramide 2.0

Neue Empfehlungen für die Ernährungspyramide. Screenshoot: WWF Studie; WU Wien
  • Getreide & Erdäpfel:
    Neue Empfehlung: 5 Portionen täglich statt 4 Portionen
    Eine Portion entspricht einer Handvoll Brot, Müsli oder 3-4 Erdäpfel
  • Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte:
    5 Portionen täglich, davon 2 Mal Obst, 2 Mal Gemüse, einmal Hülsenfrüchte
    Eine Portion entspricht hier einer geballten Faust
  • Milchprodukte:
    Neue Empfehlung: einmal statt dreimal täglich
    Eine Portion entspricht hier 200 ml Milch oder 50 g Käse
  • Pflanzliche Öle, Nüsse oder Samen:
    Neue Empfehlung: 2-4 statt 1-2 Portionen täglich
    Eine Portion entspricht einem Esslöffel
  • Eier:
    Neue Empfehlung: 1-2 Eier statt 3 Eiern pro Woche
  • Fleisch:
    Neue Empfehlung: rotes Fleisch maximal einmal in 14 Tagen bzw. weißes, fettarmes Fleisch maximal einmal pro Woche. Damit reduziert sich rotes und weißes Fleisch um jeweils eine Portion zur derzeitigen Empfehlung. Eine Portion entspricht 125g.
  • Fisch:
    Neue Empfehlung: maximal einmal statt zweimal pro Woche
    Eine Portion entspricht 150g
  • Fettes, Süßes und Salziges:
    Hier ändert sich die Empfehlung nicht: selten essen, unter 50 g Zucker/Tag
  • Kaffee, Tee, Kakao:
    Neue Empfehlung: maximal 1-2 mal täglich statt 3 mal täglich
    Eine Portion = eine Tasse

Kleine Schritte für klimafreundliche Ernährung im individuellen Bereich

  • So oft wie möglich mit regionalem, saisonalem (Bio-) Gemüse und Hülsenfrüchten kochen anstelle von Fleisch
  • Tierische Produkte in Bio – Qualität kaufen
  • Die eigene Ernährung durch rein pflanzliche Rezepte bereichern und erweitern

Klimafreundliche Ernährung durch politische Entscheidungen

Zu einer wirkungsvollen Gesundheits-, Umwelt- und Landwirtschaftspolitik gehört neben einer Ernährungsreform auch eine verstärkte Ernährungsbildung und außerdem die Halbierung von Lebensmittelverschwendung bis 2030. Damit könnte Österreich einen effektiven Beitrag zum Pariser Klimaabkommen und zum Weltnaturabkommen leisten. Die WWF – Studie enthält weitere Empfehlungen für Wirtschaft, Lebensmittelindustrie und Co.
WWF Studie „Ernährungspyramide 2.0“:

Quellen:

www.wwf.at/artikel/ernaehrungspyramide/
https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2023/03/wwf-at_WWF_WU_Studie_Ernaehrungspyramide_2_c_WWF.pdf
https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2023/03/wwf-at_WWF_WU_Studie_Ernaehrungspyramide_2_FACTSHEET_c_WWF.pdf

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